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Der Bodensee ist auch ein Energielieferant

Im Bodensee schlummert ein riesiges Energiepotenzial. Dieses können Gemeinden mit thermischer Seewassernutzung ausschöpfen, um Gebäude und Industriebetriebe CO2-neutral zu heizen und zu kühlen. Am 5. November 2019 organisierte die Abteilung Energie zusammen mit dem Amt für Umwelt den Informationsanlass "Der Bodensee – Energielieferant der Zukunft" in Romanshorn. Der Einladung folgten zahlreiche Interessierte.

Der Bodensee speichert eine gewaltige Energiemenge, die wirtschaftlich, ökologisch und energieeffizient zu Heiz- und Kühlzwecken genutzt werden kann. Das Potenzial wird bei weitem nicht ausgeschöpft. Aufgrund von Modellrechnungen liegt das nutzbare Potenzial für die Schweizer Seite des Bodensees bei rund 2´800 Gigawattstunden (GWh) Wärmenutzung und 1´400 GWh Kältenutzung pro Jahr. Heute sind insgesamt 16 Anlagen mit einem Wärmeumsatz von rund 34 GWh pro Jahr am Schweizer Bodenseeufer in Betrieb. Der Wärmebedarf aller Gemeinden mit Seeanstoss in den Kantonen St. Gallen und Thurgau bewegt sich in der Grössenordnung von 1´200 GWh pro Jahr. Das berechnete Potenzial zeigt: Der gesamte Wärmebedarf liesse sich mit thermischer Seewassernutzung decken. Berücksichtigt werden muss dabei, dass sich das Ökosystem des Seewassers und der natürliche Temperaturhaushalt nicht nachteilig verändern dürfen. Weil sich die Wassertemperaturen durch die Klimaerwärmung bereits erhöhen, sollte dem See netto nicht mehr Wärme zugeführt als entzogen werden. Ein Wärmeentzug – wenn auch auf kleinem Niveau – wirkt der klimabedingten Erwärmung des Seewassers entgegen und ist positiv für die Wasserlebewesen.

Aus energie- und klimapolitischer Sicht hat der Kanton Thurgau ein Interesse, dass die thermische Nutzung des Bodensees weiter ausgebaut wird. Er bietet denn auch Fördergelder für Projekte mit thermischer Seewassernutzung an. Die Abteilung Energie und das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau organisierten den Informationsanlass «Der Bodensee – Energielieferant der Zukunft» am 5. November 2019 in der Kantonsschule Romanshorn. Am Anlass zeigten die Organisatoren anhand von konkreten Beispielen auf, unter welchen Bedingungen ein Projekt umgesetzt werden kann.

Leitfaden Wärme- und Kältenutzung aus dem Bodensee [pdf, 1.8 MB]