Weniger Pflanzenschutzmittel in Gewässern
Das Thurgauer Forschungsprojekt AquaSan versucht zu klären, wie Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen und wie dies verhindert werden kann. Dazu werden Messungen durchgeführt. Auch bei der Reduktion von Pflanzenschutzmitteln und dem Einsatz von Alternativen setzt das Projekt an. Nach zwei Projektjahren liegen nun interessante Erkenntnisse vor. Ziel ist die Halbierung der Risiken bis 2026, was mit der parlamentarischen Initiative einhergeht, das Risiko beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln zu reduzieren.
Der Schutz der Kulturen ist für die Ertragssicherung und damit für das Angebot an frischen Lebensmitteln im Regal unabdingbar. Pflanzenschutzmittel stellen eine Möglichkeit dar, die Kulturen vor Schädlingen und Krankheiten zu schützen. Gelangen diese jedoch in ein Gewässer, können sie negative Auswirkungen haben. Darüber, wie die Wirkstoffe ins Wasser gelangen, konnte bislang nur spekuliert werden. Im Kanton Thurgau wird deshalb im Rahmen des Ressourcenprojekts AquaSan dieser Frage nachgegangen und gemeinsam mit den Landwirten nach Lösungen gesucht. Projektpartner des Kantons ist unter anderem das Bundesamt für Landwirtschaft.
Umfangreiche Messungen
Im Rahmen des Projekts werden in den Einzugsgebieten der Salmsacher Aach und des Eschelisbachs in Güttingen auf den Landwirtschaftsbetrieben an acht Stellen umfangreiche Messungen durchgeführt. Der Abgleich mit den Pflanzenschutzjournalen der Landwirte ermöglicht es, den Weg eines Pflanzenschutzmittels zu verfolgen.
Die Betriebsbegehungen zeigen: Die Landwirte sind um einen korrekten Umgang sehr bemüht. Meist bergen aber Arbeitsschritte vor- und nach einer Applikation Risiken, zum Beispiel beim Befüllen der Spritze. Hingegen gelangen via Boden sowie Drainagen nach bisherigen Erkenntnissen weniger Rückstände in die Gewässer.
Drei Handlungsfelder im Fokus
Basierend auf den Erkenntnissen rücken drei Handlungsschwerpunkte in den Fokus: Um Einträge von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer zu reduzieren, sind eine korrekte Entwässerung des Befüll- und Waschplatzes, Massnahmen auf dem Feld und Wirkstoffalternativen sowie Massnahmen im Bereich Technik und Geräte notwendig. Alternative Methoden wie der Ersatz chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel durch biologische, die mechanische Unkrautbekämpfung, der Schutz durch Netze oder Blühstreifen für Nützlinge werden gemeinsam mit den Landwirten ausprobiert. Diese zeigen grosses und dankbares Interesse am Projekt.
Im aktuellen dritten Projektjahr geht es mit rund 50 Betrieben in die Breite. Die bereits vorliegenden Erkenntnisse, das Engagement der Landwirte und die Kombination verschiedener Massnahmen versprechen, die Eintragsrisiken von Pflanzenschutzmitteln in Gewässer nachhaltig zu reduzieren.