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Neuer Bericht zur Luftqualität im Thurgau

Die Luftqualität im Kanton Thurgau 2023 hat sich gegenüber den Vorjahren wenig verändert, wie die Luftqualitätsmessungen von OSTLUFT belegen. Erfolge zeigen sich seit einigen Jahren vor allem bei den Stickoxiden und beim Feinstaub PM10 bzw. PM2.5. Grossflächige Grenzwertüberschreitungen gibt es nach wie vor bei Ozon und krebserregendem Russ. Ebenso sind die Stickstoffeinträge in empfindliche Ökosysteme, vor allem verursacht durch Ammoniak aus der Landwirtschaft, deutlich zu hoch.

Die Ozonbelastung in Kanton Thurgau bleibt in den letzten Jahren immer etwa gleich hoch. Der Stundenmittelgrenzwert für Ozon wird während der Sommermonate zu häufig überschritten. 2023 wurde in Tänikon für Ozon den Stundenmittelgrenzwert von 120 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) 310 Mal überschritten (darf höchsten einmal pro Jahr überschritten werden). Zur Verbesserung der Ozon-Situation müssen die Emissionen von Stickoxiden und flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) weiter reduziert werden.

Hauptverursacher der Ammoniakemissionen ist die Landwirtschaft mit einem Anteil von über 90 % dieser Emissionen. Ammoniak aus der Landwirtschaft erzeugt ebenfalls Feinstaub als Sekundärpartikel. Um diese Quelle partikelförmiger Luftschadstoffe zu bekämpfen, sind umfassende Massnahmen [pdf, 864 KB] im Bereich der Landwirtschaft erforderlich. Zum Gesundheitsrisiko durch Feinstaub tragen neben dem Verkehr auch die – überwiegend kleinen – Holzfeuerungen wesentlich bei. Entsprechend den wissenschaftlichen Erkenntnissen empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) zum Schutz der Gesundheit weitere Senkungen der Schadstoffbelastung der Atemluft. 

Der Massnahmenplan Lufthygiene

Der heute gültige Massnahmenplan Lufthygiene [pdf, 2.2 MB] des Kantons Thurgau wurde am 15. Dezember 2020 vom Regierungsrat mit RRB Nr. 740 verabschiedet. Um den letzten Stand der beschlossenen Luftreinhalte-Massnahmen und gleichzeitig die Situation der Luftschadstoffbelastung im Kanton Thurgau aufzuzeigen, wurde nun dieser Bericht [pdf, 634 KB] erstellt.

Der Massnahmenplan Lufthygiene verfolgt drei Hauptziele:

  1. Die Einhaltung der Immissionsgrenzwerte für Luftschadstoffe, wie sie in der Luftreinhalte-Verordnung umschrieben sind.
  2. Die Minimierung des Ausstosses von krebserregenden Luftschadstoffen wie Russ.
  3. Die Einhaltung der Belastungsgrenzen („Critical Loads“) für Stickstoffeinträge in empfindliche Ökosysteme

Der Massnahmenplan Lufthygiene trägt auch dazu bei, die Ziele des Bundes zur Reduktion der Kohlendioxid-Emissionen zu erreichen. Die Schweiz hat sich unter dem Pariser Übereinkommen verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber 1990 zu halbieren. Auch die Energiepolitik beeinflusst sowohl das Thema Klima als auch die Luftreinhaltung in hohem Masse. Energie-Massnahmen haben deshalb in der Regel auch positive Wirkungen auf den Klimaschutz und die Luftreinhaltung.

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