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Blaualgen

Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das Amt für Umwelt (058 345 51 51 oder gewaesserbiologie.afuNULL@tg.ch, Bürozeiten) oder die Polizei (117).

  • Blaualgen kommen natürlicherweise in allen Gewässern vor und gehören zu unserem Ökosystem
  • Deren Vorkommen ist in der Regel unproblematisch
  • Wenn Blaualgen von Auge sichtbar werden (Massenansammlungen) ist Vorsicht geboten
  • Hohe Temperaturen, ruhiges Wasser und teilweise auch Nährstoffe können zu einer Massenvermehrung (Blaualgenblüte) führen
  • Manche Blaualgen können Gifte bilden, die in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich werden
  • Es kann zu Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen kommen
  • Am gefährlichsten sind Blaualgenblüten für Kleinkinder und Hunde 
  • Bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte sollten Warnhinweise und die vorgegebenen Verhaltensregeln beachtet werden

 

Aktuelle Nachweise von Blaualgen im Kanton Thurgau (Stand: 30. September 2024)

Entwarnung Insel Werd, Eschenz, 1. Oktober 2024

Nach erneuter Kontrolle auf der Insel Werd kann das Amt für Umwelt betreffend der Blaualgenblüte Entwarnung geben. Das Blaualgenvorkommen hat sich wieder normalisiert. Für die restlichen Abschnitte des Thurgauer Hochrheins ist weiterhin Vorsicht geboten, da weiterhin nicht klar ist, woher die Blaualgenfetzen kommen, die Anfang September 2024 festgestellt wurden.

Entwarnung Märwiler Riet, Affeltrangen, 30. September 2024

Nach erneuter Kontrolle am Märwiler Riet kann das Amt für Umwelt betreffend der Blaualgenblüte Entwarnung geben. Das Blaualgenvorkommen hat sich wieder normalisiert.

Entwarnung Istighofer Weiher, Bürglen, 30. September 2024

Nach erneuter Kontrolle am Istighofer Weiher kann das Amt für Umwelt betreffend der Blaualgenblüte Entwarnung geben. Das Blaualgenvorkommen hat sich wieder normalisiert. Der Weiher ist zwar wieder von einer grünen Schicht belegt, hierbei handelt sich aber um eine Blüte von Augenflagellaten und nicht um Blaualgen.

Insel Werd, Eschenz, 5. September 2024

Am 5. September 2024 konnte das Amt für Umwelt im Bereich der Insel Werd Blaualgen nachweisen.

Warnhinweis Rhein, 5. September 2024

Im Rhein wird zeitweise abgeschwemmtes Algenmaterial beobachtet, das auf der Wasseroberfläche treibt. Diese "Fetzen" können unter anderem giftige Blaualgen enthalten. Die Aufnahme dieser Fetzen kann gesundheitliche Folgen haben und es wird dringen davon abgeraten. Das Phänomen ist nicht lokal begrenzt und betrifft den ganzen Thurgauer Hochrheinabschnitt.  

Entwarnung Kesswil und Uttwil, 4. September 2024

Nach erneuter Kontrolle der Algenproben hat sich das Blaualgenvorkommen im Uferbereich beider Gemeinden wieder normalisiert. Das Amt für Umwelt empfiehlt Badegästen und Hundehaltern trotzdem stets aufmerksam zu sein und die gegebenen Empfehlungen zu beachten.

Nachkontrolle Bürglen und Märwiler Riet, 4. September 2024

Das Blaualgen-Vorkommen ist am Istighofer Weiher sowie im Märwiler Riet immer noch erhöht. Es ist weiterhin Vorsicht geboten. 

Nachkontrolle Kesswil, Uttwil und Bürglen, 14. August 2024

Das Blaualgen-Vorkommen ist an allen kontrollierten Stellen immer noch erhöht. Es ist weiterhin Vorsicht geboten. 

Märwiler Riet, 12. August 2024

Am 12. August 2024 konnte das Amt für Umwelt im Märwiler Riet, Gemeinde Affeltrangen, eine erhöhte Konzentration giftiger Blaualgen nachweisen. Die Blaualgen erstrecken sich über das ganze Gewässer. 

Nachkontrolle Kesswil und Uttwil, 6. August 2024

Die Intensität der Blaualgenblüte hat abgenommen. Das Blaualgenvorkommen ist jedoch noch erhöht. Aufgrund der bevorstehenden Hitzetage und der unvorhersehbaren Entwicklung der Blaualgenvorkommen ist weiterhin Vorsicht geboten.

Uttwil und Bürglen, 30. Juli 2024

Am 30. Juli 2024 konnte das Amt für Umwelt am Uttwiler Seeufer sowie am Istighofer Weiher eine erhöhte Konzentration giftiger Blaualgen nachweisen.

Kesswil, 25. Juli 2024

Am Seeufer, im Bereich des Bojenplatzes (kleiner Hafen der Beiboote) bis zum Badeplatz (Niderholz) in der Gemeinde Kesswil wurde am 25. Juli 2024 vom kantonalen Amt für Umwelt eine erhöhte Konzentration giftiger Blaualgen festgestellt.

Empfehlungen

Blaualgen können eine Gefahr für die Gesundheit – besonders für Kleinkinder und Hunde – darstellen. Die betroffenen Gemeinden und die kantonalen Stellen empfehlen, den Gewässerbereich zu meiden. Das bedeutet vor allem: Nicht schwimmen oder baden, Kinder und Hunde fernhalten sowie das Wasser nicht schlucken oder trinken. Wer Kontakt mit Blaualgen hatte, soll sich zeitnah mit sauberem Wasser gründlich waschen; bei Hunden sollte das Fell ausgewaschen werden. Treten Symptome wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen auf, wird zum Besuch eines Arztes oder Tierarztes geraten.

Was sind Blaualgen?

Blaualgen (Cyanobakterien) sind ein natürlicher Teil unseres Ökosystems und kommen in allen Gewässern vor. Mit ihren mehreren tausend Arten und verschiedensten Formen und Farben beschreiben sie eine sehr heterogene Gruppe. Im Gewässer findet man Blaualgen schwebend oder als Oberflächenbewuchs auf Steinen beispielsweise. 

Algenblüte auf dem Kreuzlinger Ziegeleiweiher (Anabaena sp.). 

Wieso können sie gefährlich sein?

Wenn ein Gewässer im ökologischen Gleichgewicht ist, findet man ein buntes Gemisch aus verschiedenen Algen und Bakterien im Wasser. Erhöhte Temperaturen und bestimmte Nährstoffkonzentrationen können das Blaualgenwachstum jedoch stark begünstigen; in diesen Fällen kann es zu einer massenhaften Vermehrung (Blaualgenblüte) kommen. Solche Blaualgenblüten kommen vorwiegend in stehenden Gewässern (Seen, Weiher, beruhigten Stellen in Fliessgewässern, Pfützen) vor.

Algenblüte Mycrocystis aeruginosa. 

Gewisse Blaualgenarten sind in der Lage Gifte, sogenannte Cyanotoxine, zu bilden. Diese stellen aber im Normalfall keine Gefahr für Mensch und Tier dar, da ihre Konzentrationen sehr tief sind. Bei einer Blaualgenblüte können die Konzentrationen im Wasser aber stark ansteigen und dadurch gesundheitsschädlich werden. Die Gifte werden erst beim Absterben der Blaualgen freigesetzt und innerhalb von wenigen Tagen abgebaut. Infolge des Klimawandels und den damit einhergehenden steigenden Wassertemperaturen vermutet man, dass Blaualgenblüten in Zukunft vermehrt auftreten könnten. 

Wie wirken Blaualgengifte (Cyanotoxine)?

Wenn im Wasser eine hohe Giftkonzentration vorliegt, kann es vor allem durch Verschlucken von Wasser zu Schäden an Nerven, Leber und Haut kommen. Diese führen im schlimmsten Fall zum Tod. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder und Hunde.   

Folgende Symptome können auf eine Blaualgevergiftung deuten:

Mensch Hund
Erbrechen/Durchfall Erbrechen/Durchfall
Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen Atemnot, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen Übermässiges Speicheln
Muskelkrämpfe Muskelzittern
Allergische Reaktionen  Lähmungen und Krämpfe


 

Wie erkennt man Blaualgenblüten?

Blaualgen unter dem Mikroskop.

Bei einer Blaualgenblüte werden die mikroskopisch kleinen Algen für das Auge sichtbar. Folgende Punkte deuten auf eine Blaualgenblüte hin:

  • Ungewöhnliche Färbung des Wassers: intensiv grün, grün-blau, braun bis rötlich
  • Flocken-, schlieren- oder teppichartig aufschwimmende Schichten
  • Wassertrübung mit einer Sichttiefe von weniger als 1m
  • Auffällige Schaumbildung 
  • Bewuchs auf Wasserpflanzen und Steinen im Uferbereich oder Gewässergrund
  • Aufwuchs von aufschwimmenden Algenmatten ("Krötenhäute")

Nicht immer sind Blaualgen Grund für Verfärbungen, Schlieren und Trübungen im Wasser. Es gibt auch andere natürliche und harmlose Ursachen dafür (andere Algen, Kieselalgen, Blütenstaub, Panzerflagellaten).

Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das Amt für Umwelt (058 345 51 51, während der Bürozeiten) oder die Polizei (117).

Richtiges Verhalten bei Blaualgenblüten

Wenn der Verdacht auf eine Blaualgenblüte besteht, sind folgende Verhaltensregeln zu beachten: 

Empfehlungen fürs Schwimmen und Baden

  • Weichen Sie mit Kleinkindern auf ein anderes klares Gewässer aus
  • Meiden Sie Bereiche mit Algenansammlungen, Schlieren, Flocken und trübem Wasser 
  • Schlucken von Wasser vermeiden
  • Waschen Sie sich nach dem Baden mit sauberem Wasser und wechseln sie Ihre Badekleidung
  • Vermeiden Sie beim Schwimmen den Kontakt mit angeschwemmten Pflanzenmaterial
  • Bei Symptomen wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall und Lähmungen suchen sie unverzüglich einen Arzt auf
  • Bei Vergiftungssymptomen: Tox Info Suisse (Notfallnummer 145)

Empfehlungen für Hundehalter

  • Weichen Sie bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte auf ein anderes klares Gewässer aus
  • Hunde sollten kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken - auch nicht aus Pfützen
  • Hunde sollen von angeschwemmtem Material wie "Krötenhäuten" ferngehalten werden
  • Besteht der Verdacht auf Kontakt mit einer Blaualgenblüte, waschen Sie das Fell des Tieres aus. Die Blaualgen können sonst durch Abschlecken des Fells aufgenommen werden.
  • Bei Symptomen wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall und Lähmungen suchen sie unverzüglich einen Tierarzt auf
  • Bei Vergiftungssymptomen: Tox Info Suisse (Notfallnummer 145)
  • Weitere Informationen vom Veterinäramt des Kantons Thurgau

Kontakt

Telefon Amt für Umwelt: 058 345 51 51

E-Mail an Gewässerbiologie