Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Blaualgen

Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das Amt für Umwelt (058 345 51 51 oder gewaesserbiologie.afuNULL@tg.ch, Bürozeiten) oder die Polizei (117).

  • Blaualgen kommen natürlicherweise in allen Gewässern vor und gehören zu unserem Ökosystem
  • Wenn Blaualgen von Auge sichtbar werden (Massenansammlungen) ist Vorsicht geboten
  • Hohe Temperaturen und Trockenheit können zu einer Massenvermehrung (Blaualgenblüte) führen
  • Manche Blaualgen können Gifte bilden, die in hohen Konzentrationen gesundheitsschädlich werden
  • Es kann zu Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall oder Lähmungen kommen
  • Am gefährlichsten sind Blaualgenblüten für Kleinkinder und Hunde 
  • Bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte sollten Warnhinweise und die vorgegebenen Verhaltensregeln beachtet werden

 

Aktuelle Nachweise von Blaualgen im Kanton Thurgau (Stand: 5. April 2024)

Meldungen über erhöhtes Blaualgenvorkommen, die durch das Amt für Umwelt bestätigt wurden, sind untenstehend mit einem blauen Symbol dargestellt. Weitere Standorte können nicht ausgeschlossen werden.

Was sind Blaualgen?

Blaualgen (Cyanobakterien) sind ein natürlicher Teil unseres Ökosystems und kommen in allen Gewässern vor. Mit ihren mehreren tausend Arten und verschiedensten Formen und Farben beschreiben sie eine sehr heterogene Gruppe. Im Gewässer findet man Blaualgen schwebend oder als Oberflächenbewuchs auf Steinen beispielsweise. 

Algenblüte auf dem Kreuzlinger Ziegeleiweiher (Anabaena sp.). 

Wieso können sie gefährlich sein?

Wenn ein Gewässer im ökologischen Gleichgewicht ist, findet man ein buntes Gemisch aus verschiedenen Algen und Bakterien im Wasser. Erhöhte Temperaturen und bestimmte Nährstoffkonzentrationen können das Blaualgenwachstum jedoch stark begünstigen; in diesen Fällen kann es zu einer massenhaften Vermehrung (Blaualgenblüte) kommen. Solche Blaualgenblüten kommen vorwiegend in stehenden Gewässern (Seen, Weiher, beruhigten Stellen in Fliessgewässern, Pfützen) vor.

Algenblüte Mycrocystis aeruginosa. 

Gewisse Blaualgenarten sind in der Lage Gifte, sogenannte Cyanotoxine, zu bilden. Diese stellen aber im Normalfall keine Gefahr für Mensch und Tier dar, da ihre Konzentrationen sehr tief sind. Bei einer Blaualgenblüte können die Konzentrationen im Wasser aber stark ansteigen und dadurch gesundheitsschädlich werden. Die Gifte werden erst beim Absterben der Blaualgen freigesetzt und innerhalb von wenigen Tagen abgebaut. Infolge des Klimawandels und den damit einhergehenden steigenden Wassertemperaturen vermutet man, dass Blaualgenblüten in Zukunft vermehrt auftreten könnten. 

Wie wirken Blaualgengifte (Cyanotoxine)?

Wenn im Wasser eine hohe Giftkonzentration vorliegt, kann es vor allem durch Verschlucken von Wasser zu Schäden an Nerven, Leber und Haut kommen. Diese führen im schlimmsten Fall zum Tod. Gefährdet sind insbesondere Kleinkinder und Hunde.   

Folgende Symptome können auf eine Blaualgevergiftung deuten:

Mensch Hund
Erbrechen/Durchfall Erbrechen/Durchfall
Atembeschwerden, Schwäche, Bewusstseinsstörungen Atemnot, Schwäche, Bewusstseinsstörungen
Haut- und Schleimhautreizungen, Bindehautentzündungen Übermässiges Speicheln
Muskelkrämpfe Muskelzittern
Allergische Reaktionen  Lähmungen und Krämpfe


 

Wie erkennt man Blaualgenblüten?

Blaualgen unter dem Mikroskop.

Bei einer Blaualgenblüte werden die mikroskopisch kleinen Algen für das Auge sichtbar. Folgende Punkte deuten auf eine Blaualgenblüte hin:

  • Ungewöhnliche Färbung des Wassers: intensiv grün, grün-blau, braun bis rötlich
  • Flocken-, schlieren- oder teppichartig aufschwimmende Schichten
  • Wassertrübung mit einer Sichttiefe von weniger als 1m
  • Auffällige Schaumbildung 
  • Bewuchs auf Wasserpflanzen und Steinen im Uferbereich oder Gewässergrund
  • Aufwuchs von aufschwimmenden Algenmatten ("Krötenhäute")

Nicht immer sind Blaualgen Grund für Verfärbungen, Schlieren und Trübungen im Wasser. Es gibt auch andere natürliche und harmlose Ursachen dafür (andere Algen, Kieselalgen, Blütenstaub, Panzerflagellaten).

Bitte wenden Sie sich bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte an das Amt für Umwelt (058 345 51 51) oder die Polizei (117).

Richtiges Verhalten bei Blaualgenblüten

Wenn der Verdacht auf eine Blaualgenblüte besteht, sind folgende Verhaltensregeln zu beachten: 

Empfehlungen fürs Schwimmen und Baden

  • Weichen Sie mit Kleinkindern auf ein anderes klares Gewässer aus
  • Meiden Sie Bereiche mit Algenansammlungen, Schlieren, Flocken und trübem Wasser 
  • Schlucken von Wasser vermeiden
  • Waschen Sie sich nach dem Baden mit sauberem Wasser und wechseln sie Ihre Badekleidung
  • Vermeiden Sie beim Schwimmen den Kontakt mit angeschwemmten Pflanzenmaterial
  • Bei Symptomen wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall und Lähmungen suchen sie unverzüglich einen Arzt auf
  • Bei Vergiftungssymptomen: Tox Info Suisse (Notfallnummer 145)

Empfehlungen für Hundehalter

  • Weichen Sie bei Verdacht auf eine Blaualgenblüte auf ein anderes klares Gewässer aus
  • Hunde sollten kein trübes oder gefärbtes Wasser trinken - auch nicht aus Pfützen
  • Besteht der Verdacht auf Kontakt mit einer Blaualgenblüte, waschen Sie das Fell des Tieres aus. Die Blaualgen können sonst durch Abschlecken des Fells aufgenommen werden.
  • Bei Symptomen wie Hautreizungen, Erbrechen, Durchfall und Lähmungen suchen sie unverzüglich einen Tierarzt auf
  • Bei Vergiftungssymptomen: Tox Info Suisse (Notfallnummer 145)
  • Weitere Informationen vom Veterinäramt des Kantons Thurgau

Kontakt

Nina Mihovci-Di Cugno

Gewässerbiologie

Tel. 058 345 52 11
E-Mail

Anja Taddei

Gewässerbiologie, Wassernutzung

Tel. 058 345 52 43
E-Mail