Einzugsgebiet Seebachtal
Seit über 9'000 Jahren ist das Seebachtal Siedlungsraum mit Land- und Waldwirtschaft. Es ist ein Lebensraum nicht nur für Menschen, sondern für eine Vielzahl unterschiedlichster Tier- und Pflanzenarten. Noch bis knapp Mitte des 20. Jahrhunderts wurde Torf gestochen. Heute ist das Seebachtal ein beliebtes Naherholungsgebiet zum Schwimmen, Wandern, Reiten und u.s.w. Der Landschaft kommt eine besondere Bedeutung zu. Aufgrund seiner Eigenart und Schönheit wurde das Seebachtal in das Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler (BLN, Objekt Nr. 1403) aufgenommen:
"Eindrucksvolles Beispiel einer landschaftlich besonders schönen, wenig berührten Endmoränenlandschaft mit Stirnmoränenwellen, Verlandungsseen im Zungenbecken und rückläufiger Entwässerung. Ausgedehnte Flachmoore zwischen Nussbaumersee und Hüttwilersee sowie am Südwestufer des Hüttwilersees. Initiale Verwandlungsstadien in der Uferzone. Wertvolle Biotope für Vögel, Lurche und Kriechtiere. Jungsteinzeitliche und spätbronzezeitliche Seeufersiedlungen. Römischer Gutshof Stuttheien bei Hüttwilen. Schönes und guterhaltenes Beispiel einer bäuerlichen Kulturlandschaft mit Gras-, Acker- und Weinbau."
Am Ende des zweiten Weltkrieges, während der sogenannten "Anbauschlacht", wurde das Moorgebiet entwässert, der Wasserspiegel der drei Seen senkte sich um ca. 1.5 m ab. Damit wurde wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche geschaffen. Gleichzeitig wurde jedoch die Lunge der Seen, die Flachwasserzone, sehr stark beeinträchtigt respektive zerstört. Der intensive Ackerbau und die zunehmende Belastung durch direkt eingeleitetes häusliches Abwasser erhöhte zudem die Nährstoffzufuhr in die Seen, deren Sauerstoffsituation sich zusehends verschlechterte.
Der Bau von Kläranlagen Mitte der 70er Jahre verbesserte die Situation nur wenig. Der Hüttwilersee blieb während den Sommermonaten ab ca. 4 m Tiefe sauerstofflos - ein Zeichen sehr schlechter Wasserqualität. Weitere Massnahmen drängten sich auf. Anfangs der neunziger Jahre befasste sich die Kommission "Seebachtal" mit den vielseitigen Nutzungsinteressen rund um die Seen: Zum Einen soll das Seebachtal in seiner Schönheit erhalten bleiben, der Landwirtschaft dienen, den Menschen als Erholungsgebiet zu Verfügung stehen und zum Anderen der Pflanzen- und Tierwelt eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Die Kommission legte Sanierungsschwerpunkte fest.
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Kontakt
Heinz Ehmann
Leiter Gewässerqualität und -nutzung, Stv. Amtschef, Stv. Leiter Dienste