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Blaualgenblüte Hüttwilersee

Die stinkende blau (teils rot) schimmernde, schlabbernde Masse, die im Spätsommer/Frühherbst im Hüttwilersee auftritt, ist keine Gewässerverunreinigung, es handelt sich hierbei um eine Blaualgenblüte.
 
Im November 2009 wurden im Hüttwilersee erstmalig mehrere dichte Algenteppiche nachgewiesen. Eine neuerliche Algenblüte im Herbst 2012 veranlasste das Amt für Umwelt, im 2013 die Situation genauer zu beobachten. Da Blaualgen auch Toxine (Gifte) ausscheiden können, wurden ab MItte Juni wöchentlich Algen- und Toxinbestimmungen durchgeführt. Die Untersuchungen des Wassers auf Blaualgentoxine zeigten erfreulicherweise nichts Auffälliges. Die Werte lagen alle in einem tiefen, bedenkenlosen Bereich. Je nach sommerlicher Witterung treten seither im Spätsommer/Frühherbst mehr oder weniger intensive Algenblüten auf. Diese werden vom AfU überwacht und, sofern nötig, werden Toxinbestimmungen durchgeführt.

Die Intensität der Algenblüte lässt sich nicht vorher sagen. Allerdings reichen zwei drei wärmere Tage, damit sich die Blaualgen (sprichwörtlich) explosionsartig vermehren. Danach sterben sie ab und gelangen dann an die Oberfläche. Je nach Windverhältnissen werden sie ans Ufer getrieben und bilden die hässlichen, stinkenden Algenteppiche.

Bei einem Grossteil der Blaualgen handelt es sich um die Gattung Lyngbya, einer Scheidenblaualge (von ihr stammt auch der blaue Schimmer). Ein Grossteil dieser Alge hat sich bereits zersetzt und liegt in Form einer Gallerthülle vor, welche die stinkende, schlabbrige Masse bildet. Die dazwischen auftretenden roten Farbstreifen stammen von einer zweiten Blaualgenart der Gattung Oscillatoria princeps. Zurzeit sehen wir keine Möglichkeiten, die Entwicklung der Algenblüte aktiv einzudämmen.

Ausser einer optischen Beeinträchtigung durch die Algenwatten stört nichts den Badegenuss. Die mikrobiologischen Untersuchungen des Badewassers durch das Kantonale Labor attestieren dem Hüttwilersee jeweils eine ausgezeichnete Badewasserqualität.
 
Die Algen erinnern an die massive Überdüngung der Seen in den 1970er und 1980er Jahren. Für die jetzige Algenblüte im Hüttwilersee trifft dies jedoch nicht mehr zu. Der Gehalt an Gesamtphosphor (Nährstoff) liegt bei ca. 15µg/L, auch dank der im Jahr 2000 in Betrieb genommenen Tiefenwasserableitung. Dies entspricht einem natürlichen Wert.

Downloads Gewässerqualität

Kontakt
 

Heinz Ehmann

Leiter Gewässerqualität und -nutzung, Stv. Amtschef, Stv. Leiter Dienste

Tel. 058 345 52 07
E-Mail