Direkt zum Inhalt springen
  • Drucken
  • Sitemap
  • Schriftgrösse

Hochwasserdienst

Die Thur ist ein Wildbach. Kein See gleicht die Wasserführung aus. Meist bringt die Thur etwa 30 bis 40 m3/s, sie kann aber innert wenigen Stunden auf 400 bis 600 m3/s ansteigen und, wie z. B. im August 1978, einen Abfluss von 1200 m3/s erreichen. 

Ziele Hochwasserdienst

  • Schäden frühzeitig erkennen
  • präventiv baulich eingreifen
  • Risiken einschätzen, Einsatzorgane informieren
  • verlustfreie Anbindung an Alarmorganisationen und Kantonalem Führungsstab

Organisation

Der Hochwasserdienst für die Thur ist ein Fachstab des Amts für Umwelt sowie des Amts für Bevölkerungsschutz und Armee.

Überwachung

Drei Überwachungsstationen messen und registrieren automatisch den Wasserstand. An der Sitter geschieht dies bei St. Gallen, an der Thur bei Jonschwil und Halden. Die Überwachung wurde von den drei Anrainerkantonen St. Gallen, Thurgau und Zürich in Zusammenarbeit mit dem Bund aufgebaut.

Messstelle Thur Halden 

 Hydrologische Daten und Vorhersagen des BAFU für Thur Halden

Alarmierung

Hat der Abfluss der Thur in Halden den Schwellenwert der Gefahrenstufe 2 erreicht, wird automatisch bei der Alarmzentrale der Certas AG, Zürich, ein Alarm ausgelöst und von dort an weitere Stellen übermittelt. Dies ist die Meldung "Thur Halden, Hochwasser-Meldung, GS2, Abflusswert 430 m3/s erreicht". Steigt der Wasserspiegel weiter, wird bei Erreichen der Gefahrenstufe 3 bei Halden, der sogenannte Alarm "Thur-Halden, Hochwasser-Meldung GS3, Abflusswert 630 m3/s erreicht", ausgelöst. Übersteigt der Abfluss der Thur bei Halden den Wert von ca. 850 m3/s, wird seit 2024 zusätzlich der Alarm "Thur Halden, Hochwasser-Meldung, GS4, Abflusswert 850 m3/s erreicht" via Kantonspolizei an die Einsatzkräfte übermittelt. 

Ablauf

Die Certas AG gibt die Alarmmeldungen gemäss Alarmierungsliste weiter: Als erste wird die Einsatz- und Meldezentrale KNZ der Kantonspolizei Thurgau alarmiert und danach die Betreiber von Wasserkraftanlagen an der Thur. Die Kantonspolizei alarmiert mittels System MOKOS:

  • den Fachstab Hochwasserdienst Thur
  • die Feuerwehren der Gemeinden entlang der Thur

Die Alarmierung löst die folgenden Reaktionen aus:

  • Der Fachstab Hochwasserdienst Thur nimmt seine Arbeit auf und arbeitet gemäss einem vordefinierten Prozess und Checklisten
    • Kontinuierliche Beobachtung und Beurteilung der Abflussentwicklung 
    • Auskunft an Alarmorganisationen über Wasserstand und Tendenzen (aufgrund einer Lagebeurteilung gemäss Witterungsentwicklung) 
    • Überwachung der Hochwasserschutzanlagen der Thur
    • Bauliche Intervention bei Schäden an Hochwasserschutzanlagen der Thur
    • Fachliche Beratung des kantonalen Führungsstabes 
  • Die Feuerwehren alarmieren gegebenenfalls gefährdete Anwohner und betroffene Landwirte über die herannahende Gefahr. Ebenfalls kontrollieren und veranlassen sie, dass die Vorländer frei sind.
  • Die Betreiber der Wasserkraftwerke schliessen die Einläufe zu ihren Kanälen, damit kein Geschiebe eingetragen wird, und sie stellen die Maschinen ab (Selbstverantwortung).

Aktuelle Prognosen

Medienanfragen

Kontakt

Christoph Kübler

Baulicher Unterhalt Flüsse, Erhaltungsmanagement, Stabstelle Hochwasserdienst

Tel. 058 345 51 73
E-Mail
open positions