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Pilotprojekt Bodenkartierung

Handout zum Infoabend vom 12. März 2024 [pdf, 22.6 MB]

Das Projekt der Bodenkartierung steht kurz vor dem Abschluss. Rund um die Gemeinde Lommis startete im August 2022 das Pilotprojekt zur Kartierung von Böden. Am Projekt waren das Amt für Umwelt, das Kompetenzzentrum Boden des Bundes KOBO sowie das kantonale Landwirtschaftsamt involviert. Dank der guten Zusammenarbeit mit den betroffenen Landwirtinnen und Landwirten und der Gemeinde Lommis ist das Projekt zeitlich gut unterwegs und kann in den nächsten Wochen abgeschlossen werden.

Insgesamt wurden 19 Bodenprofile ausgehoben, über 250 Bohrungen durchgeführt und fast 800 Proben entnommen, die für die spektroskopische Analyse von Bodeneigenschaften im Labor vorgesehen sind. Aktuell werden die Proben im Labor analysiert. Wenn diese Auswertungen abgeschlossen sind, werden im Frühjahr die Landwirtinnen und Landwirte sowie die Gemeinde Lommis über die Resultate im Detail informiert. 

Im gesamten Projektgebiet wurden rund 250 ha Landwirtschaftsflächen sowie 22 ha Waldböden kartiert. Es wurden klassische Kartiertechniken wie Profilgruben und Bohrungen mit bodenkundlicher Beschreibung mit neuen Techniken kombiniert. Dazu wurden beispielsweise Bohrfahrzeuge für eine Probenahme sowie spektroskopische Analysen im Labor zur Bestimmung von Bodeneigenschaften eingesetzt. Auch Fernerkundungsdaten und ein intelligentes Beprobungsverfahren kamen in dieser Konzeptphase zum Einsatz. 

Im Projektablauf waren folgende Aspekte neu: 


Projektperimeter vom Pilotprojekt Lommis

Das Gebiet in Lommis im Lauchetal wurde ausgewählt, da es eine breite Palette verschiedenster Böden auf kleinem Raum und eine vielfältige, landwirtschaftliche Nutzungsstruktur aufweist. Der Kanton Thurgau hat bislang keine flächendeckende, grossmassstäbliche Bodenkarte (Massstab 1:5’000). Er verfügt jedoch über gute Grundlagenkarten, wie etwa die Bodenübersichtskarte (ca. 1:50'000), die Bodenpunktierung der Ertragswertschätzung oder die forstliche Standortkartierung. Das Pilotprojekt liefert wertvolle Grundlagen- und Anwenderkarten für eine nachhaltige Nutzung der Böden. Dies sind wichtige Entscheidungsgrundlagen für Landwirtinnen und Landwirte, Försterinnen und Förster, Naturschützerinnen und Naturschützer, Raumplanerinnen und Raumplaner und andere Akteure.

Für den Kanton Thurgau bietet das vorliegende Pilotprojekt die Chance, einen wesentlichen Beitrag zur Weiterentwicklung der Bodenkartierung zu leisten. Ferner besteht die Möglichkeit, Know-how aufzubauen, interessierte Kreise einzubeziehen und kostengünstig eine grossmassstäbige Bodenkarte in einem Teilgebiet des Kantons zu erhalten. 

Nach Abschluss des Projekts, werden die für das Gebiet erstellten Karten und Bodendaten im Geoportal des Kantons Thur GIS verfügbar sein. Neben bodenkundlichen Grundlagenkarten werden in Absprache mit dem Kanton auch verschiedene Anwenderkarten für Bodenfunktionen (z.B. Wasserspeicher- und Nährstoffspeichervermögen, Produktionsfunktion im Sinne des Inventars für Fruchtfolgeflächen) und Bodengefährdungen (z.B. Verdichtungsempfindlichkeit) erstellt.