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Wasserqualität Fliessgewässer

Das AfU untersucht in regelmässigen Abständen die Bäche und Flüsse auf ihre chemische und biologische Wasserqualität. Die Resultate finden Sie hier.

Aktueller Zustand Fliessgewässer

Seit 2001 hat sich die Qualität der Fliessgewässer im Thurgau deutlich verbessert. Zu Beginn der Messungen im Jahr 2001 wiesen 14 % der untersuchten Fliessgewässer eine unbefriedigende oder schlechte Wasserqualität auf. Im Jahr 2020 betrug dieser Anteil noch 8 %. Die in den letzten Jahren konsequente Überprüfung der Hofplatzentwässerung auf Landwirtschaftsbetrieben sowie die Anstrengungen in der Siedlungsentwässerung mittels Genereller Entwässerungsplanung (GEP) wirken sich positiv auf die Wasserqualität aus.

In der jüngsten Vergangenheit hat sich der Zustand jedoch etwas verschlechtert. Im Schnitt der Jahre 2018–2020 zeigten 66 % der Bäche und Flüsse eine gute oder sehr gute Wasserqualität. 2016–2018 waren es noch 71 % gewesen. Ursache für die Abnahme ist die deutlich schlechtere Wasserqualität in den Einzugsgebieten des Bodensees und der Thur, die 2018 bzw. 2019 bei Untersuchungen festgestellt wurde. Sie ist eine Folge des extrem trockenen Sommers 2018. Aufgrund der tiefen Abflüsse in den Gewässern hatte die Hintergrundbelastung 2018 einen deutlich stärkeren Einfluss als in anderen Jahren. Dies wirkte sich bis ins Jahr 2019 aus. Im Jahr 2020 ist die Gewässerqualität wieder gestiegen: 88 % der untersuchten Bäche im Einzugsgebiet der Murg erfüllten die gesetzlichen Qualitätsziele und wiesen eine gute bis sehr gute Wasserqualität auf. Bei den letzten Messungen in diesem Einzugsgebiet im Jahr 2017 waren es 85 % gewesen. 

Fliessgewässerqualität MoniThur

Auswertung NAWA-Trend Daten vom Eschelisbach der Jahre 2019 und 2020

Die Auswertung der beiden Untersuchungskampagnen ergab, dass im Eschelisbach zwischen 2019 und 2020 keine nennenswerten Unterschiede betr. Gewässerqualität festgestellt werden konnten. Die deutlich höhere Anzahl Überschreitungen im 2020 durch PSM, für welche der allgemeingültige Grenzwert von 0.1 µg/l gilt, ist nicht Folge einer Verschlechterung, sondern einzig dem Umstand geschuldet, dass im 2020, 18 zusätzliche PSM untersucht wurden.

Im 2019 wurden 90% aller Überschreitungen durch die vier Pflanzenschutzmittel Azoxystrobin, Fluopyram, Napropamid und Thiacloprid (total 109 Überschreitungen) und den drei Metaboliten (Abbauprodukte von PSM) Azoxystrobinsäure (R234886), Desphenyl-chloridazon (B) und Metolachlor-ESA (CGA 354743) (total 156 Überschreitungen) verursacht.

Im 2020 wurden etwas über 90% aller Überschreitungen durch die drei PSM Fluopyram, Napropamid und Thiacloprid (total 103 Überschreitungen) und den sechs Metaboliten Azoxystrobinsäure (R234886), Chlorothalonil R471811, Desphenyl-chloridazon (B), Methyl-desphenyl-chloridazon (B1), Metolachlor NOA 413173 und Metolachlor-ESA (CGA 354743) (total 254 Überschreitungen) verursacht.

Jahr 2019 2020 2020 (nur gleiche PSM wie 2019 untersucht)
Anzahl gemessener PSM 82 100 82
Anzahl Proben 55 54 54
Anzahl Messpunkte 4510 5400 4428
Anzahl PSM mit Überschreitungen 22 19 16
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche chronischen Qualitätsziele gemäss GSchV gelten 26 28 28
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche akute Qualitätsziele gemäss GschV gelten 8 7 7
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche  die gemeinen Anforderungen von 0.1 µg/l gemäss GschV gelten 261 351 249
Summe aller Überschreitungen 295 386 284

Auswertung NAWA-Trend Daten von der Salmsacher Aach der Jahre 2019 und 2020

In der Salmsacher Aach ist im Vergleich zwischen 2019 und 2020 eine leichte Verbesserung der Wasserqualität erkennbar. Die Zunahme der Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche ein chronisches und akutes Qualitätsziel gemäss GschV gilt, ist durch Diazinon mit total sieben Überschreitungen verursacht. Diazinon ist als Insektizid in der Schweiz seit 2011 verboten, kommt jedoch heute noch als Tierarzneimittel zur Anwendung unter anderem im Flohhalsband bei Hunden und Katzen.

Im 2019 wurden rund 94 % aller Überschreitungen durch die drei Pflanzenschutzmittel Chlorpyrifos, Mecoprop und Metalaxyl (total 35 Überschreitungen) und den drei Metaboliten Chlorothalonil R417888, Desphenylchloridazon (B) und Metolachlor-ESA (CGA 354743) (total 92 Überschreitungen) verursacht.

Im 2020 wurden 87 % aller Überschreitungen durch die drei PSM Diazinon, Mecoprop und Nicosulfuron (total 26 Überschreitungen) und den vier Metaboliten Chlorothalonil R417888, Chlorothalonil R471811, Desphenyl-chloridazon (B), Methyl-desphenyl-chloridazon (B1) und Metolachlor NOA 413173 (total 99 Überschreitungen) verursacht.

Mit dem Verbot des zwischenzeitlich schweizweit bekannten Fungizides Chlorothalonil, wird die Wasserqualität der Salmsacher Aach künftig besser werden. Die beiden gemessenen Abbauprodukte waren im 2020 für rund 25 % aller Überschreitungen verantwortlich.

Jahr 2019 2020 2020 (nur gleiche PSM wie 2019 untersucht)
Anzahl gemessener PSM 82 100 82
Anzahl Proben 55 54 54
Anzahl Messpunkte 4510 5400 4428
Anzahl PSM mit Überschreitungen 11 17 14
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche chronischen Qualitätsziele gemäss GSchV gelten 11 17 17
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche akute Qualitätsziele gemäss GschV gelten 1 3 3
Anzahl Überschreitungen durch PSM für welche  die gemeinen Anforderungen von 0.1 µg/l gemäss GschV gelten 124 123 74
Summe aller Überschreitungen 136 143 94

Weitere Informationen

Kontakt

Heinz Ehmann

Leiter Gewässerqualität und -nutzung, Stv. Amtschef, Stv. Leiter Dienste

Tel. 058 345 52 07
E-Mail