Chemischer Bodenschutz
Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu chemischen Belastungen von Böden führen können. Neben industriellen und gewerblichen Emittenten gehören dazu auch Verkehrsträger, Korrosionsschutz-Massnahmen, Schiessanlagen, Abfalldünger und Pflanzenbehandlungsmittel. Listen mit den wichtigsten Ursachen für Bodenbelastungen sowie den relevanten Schadstoffen sind unter anderem in der Bundeswegleitung Beurteilung von Boden im Hinblick auf seine Verwertung (BAFU 2021) enthalten. Der chemische Bodenschutz soll insbesondere sicherstellen, dass:
- ein ungestörtes Pflanzenwachstum möglich ist;
- pflanzliche Erzeugnisse von guter Qualität sind;
- keine Gefährdung von Menschen und Tieren vorliegt.
Zur Konkretisierung definiert die VBBo Richt-, Prüf- und Sanierungswerte (Grafik). Diesen Werten sind jeweils konkrete Massnahmen zugeordnet.
Der stoffliche Bodenschutz ist gegenüber der Altlasten-Thematik abgegrenzt. Er behandelt lediglich chemische Belastungen im Boden, nicht im Untergrund. Diese Belastungen können auch diffuser Natur sein. Belastete Standorte sind hingegen Orte, deren Belastung von Abfällen oder Schadereignissen stammt und die eine beschränkte Ausdehnung aufweisen. Sie umfassen Ablagerungsstandorte wie z. B. Deponien, Betriebsstandorte und Unfallstandorte (siehe Altlasten). Die Rechtsgrundlage für die Altlastenbearbeitung bildet ebenfalls das Umweltschutzgesetz, die konkreten Vollzugsvorgaben finden sich jedoch in der Altlastenverordnung (AltlV).