Revitalisierungsprojekte Fliessgewässer
Zum Zeitpunkt der Revision des Gewässerschutzgesetzes 2011 waren rund 15'000 Fliessgewässer in der Schweiz in einem schlechten ökologischen Zustand. Ein Viertel dieser Fliessgewässer soll revitalisiert werden. Dies ist eine Aufgabe von mehreren Generationen, es wird von einer Umsetzungsdauer von rund 80 Jahren ausgegangen.
Revitalisierungsprojekte an Fliessgewässern tragen dazu bei, dass sich verbaute Gewässerschnitte wieder zu einem naturnahmen Lebensraum entwickeln können und folgende natürliche Funktionen wiederhergestellt werden oder erhalten bleiben:
- Eigendynamik und Strukturvielfalt der Gewässer
- natürlicher Geschiebetransport und Förderung einer morphologischen Vielfalt
- Vernetzung von gewässernahmen Lebensräumen
- aquatische Längsvernetzung
- terrestrische Quer- und Längsvernetzung
- standortgerechte Ufervegetation
- Fähigkeit zur Selbstregulierung, Resilienz und Selbstreinigungskraft
- Standorttypische Biodiversität mit sich selbst reproduzierenden und selbstregulierenden Populationen
In Thurgauer Flüssen und Bächen schränken rund 7'000 künstliche Abstürze und Schwellen die Wanderung von Fischen sowie von weiteren aquatischen, amphibischen und terrestrischen Lebewesen ein. Durch den gezielten Rückbau von solchen Barrieren soll die Längsvernetzung von möglichst langen Gewässerabschnitten wiederhergestellt werden. Dadurch sollen für Fische Laichgründe und kühlere Gewässerabschnitte wieder erreichbar werden. Die Längsvernetzung der Fliessgewässer ist für den Fortbestand sowie die Neugründung von Populationen vieler Arten äusserst wichtig.
Revitalisierungsprojekt Axpo-Brücke bis Abflussmessstation Geisslibach, Basadingen-Schlattingen