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Klärschlamm

Bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen fällt Klärschlamm an. Klärschlamm enthält wertvolle Pflanzennährstoffe (Phosphor, Stickstoff) und wurde früher als Dünger in der Landwirtschaft verwertet. Seit dem 1. Oktober 2006 ist das Ausbringen von Klärschlamm als Dünger verboten, da er auch Schadstoffe (Schwermetalle, Arzneimittel, Krankheitserreger) enthalten kann. Der Kanton ist für die Entsorgung von Klärschlamm aus öffentlichen Abwasserreinigungsanlagen (ARA) zuständig. Die Kläranlagen im Kanton Thurgau haben sich zur Klärschlammverwertungs AG (KSV AG) zusammengeschlossen, um eine gesetzeskonforme und möglichst wirtschaftliche Verwertung und Entsorgung des Klärschlamms sicherzustellen. Aus dem Klärschlamm wird der erneuerbare Energieträger Faulgas gewonnen. Der ausgefaulte Schlamm wird danach entwässert und verbrannt.

Zahlen und Grafiken

Die Klärschlammmenge der 17 Thurgauer Kläranlagen bleibt über die Jahre mehr oder weniger konstant und betrug 2022 rund 5’500 t, gemessen als Trockensubstanz. Die Klärschlammmenge hat seit 2010 mit 4’910 t Trockensubstanz trotz Bevölkerungszunahme nur geringfügig zugenommen. Gründe dafür sind u.a. die Zunahme der Vorbehandlung industrieller Abwässer und die Ableitung von Abwasser auf ausserkantonale Anlagen. Aus Klärschlamm und anderen biogenen Abfällen gewinnen die Kläranlagen Faulgas (2020: 4.4 Mio. m3) und produzieren daraus Energie in Form von Wärme (zwei Drittel) und Strom (ein Drittel). Der Energieinhalt des im Jahr 2022 gewonnenen Faulgases (4.2 Mio. m3) beträgt rund 27 GWh. Der ausgefaulte Schlamm wird danach in den drei Anlagen der Klärschlamm Interessengemeinschaft Ost (KIGO) weiter behandelt. 2022 wurden 18% des Klärschlamms im ZAB in Bazenheid in einer separaten Ofenlinie (Schlammverbrennungsanlage, SVA) verbrannt. Die phosphorhaltige Asche wird für eine etwaige zukünftige Phosphorrückgewinnung (siehe Kapitel Phosphorrückgewinnung) in einem speziellen Kompartiment der Deponie Burgauerfeld in Flawil (SG) zwischengelagert. Weitere 49% des Klärschlamms wurden in der Trocknungsanlage der Genossenschaft Landi Aachtal getrocknet und als Ersatzbrennstoff an ein Zementwerk weitergegeben. Die restlichen 33% wurden in der ARA Altenrhein (SG) getrocknet und ebenfalls verbrannt.

Beurteilung 2023

Die Klärschlammmenge bleibt über die Jahre etwa konstant und betrug 2022 rund 5'500 t TS (bezogen auf die Trockensubstanz). Das daraus gewonnene Faulgas hat einen Energiegehalt von rund 27 GWh. Die 17 Kläranlagen im Kanton Thurgau sind in der Klärschlammverwertungs AG (KSV AG) organisiert. Die Verwertung des Klärschlamms der KSV AG erfolgt über die Klärschlamm Interessengemeinschaft Ost (KIGO), die mit drei Anlagen die Verbrennung sicherstellt. Für die ab 2026 gesetzlich vorgeschriebene Phosphorrückgewinnung ist die vom ZAB zusammen mit Partnern geplante Anlage in Bazenheid eine vielversprechende Option für die KSV AG.

Handlungsbedarf 2023

  • Verbindliche Klärung der Phosphor-Rückgewinnung (2017)

Weitergehende Informationen

Phosphorrückgewinnung

Kontakt

Patrick Walser

Sonderabfälle, Abfälle

Tel. 058 345 51 97
E-Mail

Otmar Fäh

ARA, ARA-Überwachung, Industrie und Gewerbe

Tel. 058 345 51 68
E-Mail
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