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Rhein

Revitalisierungsprojekt Camping Ziegelhütte/Läui–Schupfen

2020 wurde mit der Planung des Revitalisierungsprojekts "Camping Ziegelhütte/Läui–Schupfen" begonnen. Das Projektziel ist die Wiederherstellung eines naturnahen Rheinufers unter Berücksichtigung der Naherholungsnutzung. 

Im Frühling 2023 wurde das Revitalisierungsprojekt öffentlich aufgelegt.

Partizipation

Bei der Projekterarbeitung wurde ein partizipativer Ansatz verfolgt. Von Beginn weg wurden die Grundeigentümer, die Stadt Diessenhofen, die Umweltorganisationen, die lokalen Interessensgruppierungen und Vereine sowie die massgebenden kantonalen Fachstellen partizipativ in die Projektentwicklung mit einbezogen. Das nun vorliegende Revitalisierungsprojekt ist entsprechend breit abgestützt. 

Wasserbauliche Massnahmen

Die harten Uferverbauungen auf den kantonalen Parzellen werden zurückgebaut, so dass sich der Rhein künftig wieder eigendynamisch entwickeln kann. Innerhalb des Gewässerraums darf der Rhein an diesen Uferabschnitten auch erodieren. Die Bucht zwischen dem Restaurant Schupfen und dem Campingplatz Läui wird vergrössert und dadurch das Aufkommen eines Schilfröhrichts gefördert. Damit die Naherholungssuchenden diesen dynamischen Bereich erleben können, wird der Wanderweg auf diesem Abschnitt über einen Steg führen. Auf Höhe der Campingplätze Läui und Ziegelhütte werden die harten Uferverbauungen entfernt und das Ufer ökologisch aufgewertet. Das Ufer vor der Liegewiese wird so ausgebildet, dass es gegenüber Wellenschlag und der Strömungsbelastung stabil ist und nicht erodiert. Dies wird zum einen mit einer flachen Kiesschüttung mit einer Neigung von 1:5 erreicht. Auf einem Abschnitt erhält das Ufer eine steilere Neigung, die mit sogenannten Vegetationswalzen bepflanzt ist. In diesen Rollen, die mit Geotextil umwickelt sind, sind verschiedene standortgerechte Gräser und Stauden enthalten. Die Pflanzen stabilisieren mit ihren Wurzeln das Ufer. Sandsteinsitzelemente schaffen zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten direkt am Wasser.
Die wasserbaulichen Massnahmen sowie die zu erwartenden Erosionsprozesse bedingen die Verlegung der ufernahen Werkleitungen aus dem dynamischen Bereich des Rheins. 

Unterlagen Auflageprojekt

Unterlagen Gewässerraumlinien der Stadtgemeinde Diessenhofen

Visualisierung Massnahmen Campingplatz Läui, Blick flussaufwärts

 

 

Visualisierung Massnahmen Bucht zwischen Restaurant Schupfen und Campingplatz Läui, Blick flussaufwärts
Skizze Sitzelement unterhalb der Auswasserungsstelle des Campingplatzes Läui 

Konzept Rheinuferrevitalisierung

Ziel der Rheinufersanierung ist es, die bestehende harte Uferverbauung wo immer möglich zu entfernen und das Ufer so zu gestalten, dass es den Bedürfnissen der Anwohner, der Erholungssuchenden und der Natur gerecht wird und möglichst geringen Unterhalt verursacht.

Ausgangslage

Weniger als die Hälfte des 16.6 km langen Thurgauer Rheinufers im Projektperimeter von Wagenhausen über Diessenhofen bis nach Schlatt sind in einem natürlichen oder naturnahen Zustand. Der restliche Teil besteht aus Betonplatten, Mauern oder Blockwurf. Sowohl aus ökologischer als auch aus landschaftlicher Sicht ist der Rhein dadurch massiv beeinträchtigt. Zudem ist die Zugänglichkeit des Gewässers erschwert. Viele dieser Ufersicherungen stammen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Im Laufe der Zeit sind sie beschädigt und teilweise unterspült worden. Viele Abschnitte sind deshalb baufällig. Der bestehende Uferschutz muss durch eine zeitgemässe Ufersicherung ersetzt werden. Das Konzept zur Sanierung der Ufer gibt eine Übersicht über die zu verbauenden Abschnitte und schlägt konkrete Sanierungsmassnahmen vor. Der Projektperimeter erstreckt sich vom Auslauf des Untersees bei Stein am Rhein entlang der Thurgauer Grenze bis zur Zürcher Grenze nahe Schaffhausen. Die drei betroffenen politischen Gemeinden sind Wagenhausen, Diessenhofen und Schlatt.

Heutiges Rheinufer bei Bleichi östlich von Diessenhofen

Zielzustand

Bei der Ufersanierung wird die Entfernung des harten Uferverbaus angestrebt. Zur Schaffung natürlicher Flachufer hat sich eine Schüttung mit Wandkies II mit einer Bö-schungsneigung von 1:5 bewährt. Die Böschungsneigung von 1:5 ist jedoch nur eine Richtgrösse. Aus ökologischen und landschaftlichen Gründen soll die Neigung wenn immer möglich lokal variieren. An Standorten, wo eine gewisse Ufererosion akzeptiert werden kann, sind steilere oder auch gar keine Schüttungen denkbar. In Bereichen, wo es das Flussprofil zulässt und sich bezüglich des Hochwasserschutzes keine Nachteile ergeben, sind hingegen auch flachere Ufer als 1:5 anzustreben. Weiter sind diverse Elemente für Ökologie und Naherholung vorgesehen. In Abschnitten, in welchen die Siedlungen bis an den Rhein grenzen, bleiben die bestehenden Ufersicherungen in der Regel erhalten und werden bei Bedarf saniert.

Visualisierung revitalisiertes Rheinufer mit Abbruch der Betonelemente und Vorschüttung mit Kies.

Für die im Konzept angedachten Massnahmen werden nun etappenweis konkrete Revitalisierungsprojekte geplant und realisiert.

Weitere Informationen

Kontakt

Claudia Eisenring

Fachstelle Revitalisierung

Tel. 058 345 51 86
E-Mail